Wir sind sozusagen ins kalte Wasser gesprungen als wir anfingen, die vielen Facetten des modernen Ruderns unter die Lupe zu nehmen. Zunächst haben wir mit Sportlern, Studiobetreibern und Trainern gesprochen. Wir haben diverse Outdoor- und Indoor-Ruderveranstaltungen besucht und eine Kollegin der Teams für Produktentwicklung hat sogar eine Ruder-Trainerlizenz erworben. Uns fiel besonders auf, dass der Lärmpegel durch die Geräte mit Luftwiderstand bei Indoor Ruderveranstaltungen in Gruppen von Sportlern extrem hoch war. Und noch etwas bemerkten wir: die für solche Events charakteristische dunkle Umgebung erschwert das Ablesen der Displays ungemein. Zudem stand für uns fest, dass die Rudergeräte für die dauerhafte, hochintensive Nutzung in Zirkeln und Crossfit Trainings ganz besonders robust sein müssten. Auf der Trainingsfläche konnten wir beobachten wie größere Nutzer ihre Beine kaum strecken konnten oder keine angenehme Griffhaltung fanden. Wir besuchten sogar eine örtliche Sporthochschule und stiegen mit den Athleten in die Wasserbecken, um so nah wie möglich an den Trainingsbedürfnissen und am echten Ruderfeeling teilzuhaben. Nachdem unser Entwicklerteam also tief in die Materie eingetaucht war, nahm die Entwicklung ihren Lauf.
Angefangen haben wir beim Rahmen. Damit er durch und durch stabil ist, sollte er vollständig aus Stahl bestehen. Nur eine Basis aus Hochleistungsstahl kann Erschütterung dauerhaft standhalten, für größere und schwerere Nutzer geeignet sein und den harten Einsatz von Circuit Trainings und ambitionierten Leistungssportlern überstehen. Der Gedanke, ein weiteres Rudergerät mit lautem Luftwiderstand oder ungenauem Wassertank zu entwickeln, wird schnell verworfen. Die Lösung ist ein Schwungrad aus gebürstetem Aluminium mit einem innovativen Magnetwiderstand. Das ist extrem leise, extrem haltbar und exakt einstellbar. Der Verzicht auf Lüfter oder Wassertank macht unser Rudergerät schön schlank - besonders im Gruppentraining ein wesentlicher Vorteil. Genauso wie die Möglichkeit, ihn nach dem Training senkrecht zu stellen und mit den Transportrollen in eine Ecke zu schieben. Für den Sitz - der wohl wichtigste Berührungspunkt zwischen Mensch und Maschine - gab es unzählige Skizzen, 3D-Renderings und Modelle aus verschiedenen Materialien. Schließlich fand unser Team die ideale ergonomische Form und Sitzhöhe, die der großen Vielfalt an Trainierenden eine komfortable und dennoch stabile Nutzung ermöglichen.
Nach diesen “robusten” Grundlagen konnte sich das Team nun auf jedes kleine Detail konzentrieren, um aus dem Rudertraining auf unserem Gerät das beste Rudererlebnis außerhalb des Wassers zu machen. Die Konsole sollte sich selbst versorgen und nur für alle Fälle eine kleine Batterie benötigen, damit das Rudergerät überall im Club platziert werden kann. Das Display bekam eine Hintergrundbeleuchtung, um auch in dunkler Trainingsumgebung die Resultate einfach ablesen zu können. Intuitive Schnellwahltasten lassen den Sportler spielend zwischen Sprints, Langstrecken- und Intervalltraining wechseln. Jetzt fehlte noch der Griff, der breit genug sein musste, damit Nutzer aller Größen ein komfortables Gefühl haben, stark genug, um dem intensiven Einsatz standzuhalten, aber dennoch leicht genug, um die Konsolen nicht zu beschädigen, falls der Griff mal losgelassen wird und zurückschnellt. Wir waren so begeistert von dem neuen Griff, dass wir ihn kompatibel mit unserem bisherigen Rudergerät gemacht haben. Unser magnetisches Widerstandssystem war zunächst mit 15 Widerständen konzipiert, wurde dann aber auf 10 reduziert, da unsere Entwickler feststellen mussten, dass im unteren Bereich der Widerstand zu gering würde, um einen flüssigen Bewegungsablauf zu garantieren, und im oberen Bereich die Belastung auf die Lendenwirbel zu stark geworden wäre. Und ein weiteres, noch so klein wirkendes Detail bekam die ganze Aufmerksamkeit unseres Teams: der Knopf zum Einstellen des Widerstands. Seine Form und die großen, gut lesbaren Zahlen erleichtern die Bedienung nun in jeder Trainingsumgebung. Und sogar die Fersenriemen bekamen smarte Riemen und eine Farbcodierung, die den schnellen Nutzerwechsel im Zirkeltraining erleichtert. Es sollte noch weitere Ideen geben, die zu einem optimalen Rudergerät beitragen würden. Wie die neuartige Verkleidung, die schnellen Service-Zugriff ermöglicht. Oder die pflegeleichte Edelstahlbeschichtung der Aluminiumgleitschiene für noch bessere Haltbarkeit. Jeder Zentimeter wurde so gestaltet, dass wir ein Rudergerät präsentieren können, dass für Anfänger und Leistungssportler gleichermaßen attraktiv ist.
Als der erste Prototyp vor uns stand, wurde er noch einmal mit allen zur Verfügung stehenden und neu entwickelten Diagnoseverfahren getestet. Denn unser neues Rudergerät sollte mehr als sich richtig “anfühlen” und so entdeckten unsere Ingenieure neue Methoden, um bis dato zum Teil vage Aspekte des Indoor-Ruderns messbar und analysierbar zu machen. Am Ende stand fest: dies ist ein völlig neuartiges, extrem leises, gleichmäßiges arbeitendes, funktionelles und robustes Rudergerät, das jeden Bedarf abdeckt. Tag für Tag. Jahr für Jahr.